Schweiz!
Auf der Suche nach einem Praktikumsplatz stieß ich in der Hochschule auf eine Anzeige, die im Glaskasten aushing. An dem Tag, als ich dachte, ich bekäme keine Antwort mehr meldete sich jemand, woraufhin nach kurzer Zeit bereits ein Termin für ein Telefoninterview vereinbart war.
Offenbar habe ich mich gut erkauft, was dazu führt, dass ich mich am 16. März 2013 in die Schweiz für ein sechsmonatiges Praktikum bei Axetris machte.
Axetris ist ein Geschäftsteil von Leister, ein Unternehmen, welches weltweit Werkzeuge vornehmlich für die Bearbeitung von Kunststoffen verkauft. Axetris, einst eigenständig, hat sich auf Sensoren spezialisiert, die mit Hilfe von elektro-optischen Methoden Massenflüsse und auch Gaskonzentrationen messen können. Letzteres ist mein Tätigkeitsfeld. Momentan werden sowohl CH4 (Methan), als auch NH3 (Ammoniak) Sensoren hergestellt, in Zukunft sollen HCL (Salzsäure) Sensoren hinzukommen.
Wo findet das Ganze statt? hier:
Betriebsgebäude Kägiswil (c) Leister |
Der Gebäudekomplex besteht aus drei Teilen, die nach und nach gebaut wurden. Das kleine urige Häuslein (unten rechts im Bild) gehört ebenfalls zur Forma und dient als Tagungs-/Besprechungsraum. Es gibt sogar eine Tiefgarage, die im Sommer, als auch im Winter intensiver genutzt wird, als die Stellplätze draußen (Parkplatz ist oben links im Bild).
Was macht diese Firma außerdem so besonders?
Etwas, was jemanden aus dem Ausland natürlich sehr entgegenkommt, ist die Arbeit mit den Behörden und das Organisieren einer Unterkunft - alles wurde von der Personalabteilung geregelt und ich musste mich um nichts weiter kümmern, außer einem Bankkonto - denn im Gegensatz zu vielen anderen Prakika gibt es hier sogar eine kleine Vergütung obendrauf, denn die unterkunft wird von Leister ebenfalls übernommen - so weit so gut.
Nun... Wie bin ich untergebracht?
Hinter den Bäumen, gerade so zu erkennen, ist das "Ruderhaus", welches ein Hostel mit ca. 30 Zimmern ist. Verpflegung ist nicht enthalten, dafür aber Internet und für 20 Franken gibt es auch eine Waschkarte. Mein Zimmer ist ein Einzelzimmer mit ca. 16 m² Größe, Schreibtisch, Bett, Schrank und Waschbecken mit Spiegelschrank.
Das Ruderhaus steht in "Sarnen", so in etwadie Kreisstadt vom Kanton (Kreis) Obwalden. Ein paar Bilder:
Im Ort gibt es ein Frauenkloster und hier und da im Ort gibt es auch einen kleinen Brunnen, aus dem manchmal auch Wasser kommt. Untypisch im Aussehen ist das "Gemeindehaus Sarnen", welches aber noch nicht die "Perle" der Ortschaft ist...
Einige Parkplätze in der Stadt werden mit Hilfe einer Parkuhr bezahlt. Man drückt die Nummer zum besetzten Stellplatz und wirft dann eine Münze ein. Am Freitagmittag habe ich schnell ein Bankkonto eröffnet und habe mein Auto hier abgestellt. Für meinen Parkplatz war noch eine Restzeit von 12 Minuten bezahlt. Nicht sicher ob das reichen würde, habe ich natürlich Geld nachgeworfen. Unglücklicherweise ist der halbe Franken, also 50 Rappen als Geldstück kleiner und leichter als bspw. das zehn Rappen Geldstück - und lag deshalb oben im Portmonee. Außerdem sind alle Münzen silber... Der Stellplatz war dann für 2,5 Stunden bezahlt und ich nach einer halben Stunde wieder weg - Glück für den nächsten auf Platz 9!
Ein Relikt aus vergangener Zeit ist für den deutschen der Zebrastreifen, von welchem die Schweiz offensichtlich (zumindest im Ort Sarnen) oft Gebrauch macht und woran ich mich auch erst mal gewöhnen musste...
Das nächste Mal: Ein bisschen was zur Fahrt, "Konstanten" in meinem Leben und... die Perle von Sarnen.